Blog - tierische Geschichten 

Immer wieder gibt es in meinem tierischen Alltag kleinere oder größere Anekdoten,  Themen oder Geschichten, die mich bewegen, beschäftigen oder amüsieren. 
In der Vergangenheit habe ich diese auf Social Media mit euch geteilt, oft habt ihr euch in den Kommentaren oder per PN  mehr davon gewünscht. Da die Wort-Anzahl dort aber sehr begrenzt ist, fiel es mir manchmal schwer in so wenigen Worten zusammenzufassen oder zu meiner eigenen Zufriedenheit so kurz und knapp zu beschreiben, was ich sagen wollte. 
Darum nun die Idee, dies im eigenen Blog auf meiner Homepage zu tun und SocialMedia im Falle der Geschichten "nur" noch dafür zu nutzen, euch mitzuteilen, dass es einen neuen Blog Beitrag gibt.
Wie oft und regelmäßig ich dazukomme diesen Blog mit Leben zu füllen und wie lang oder kurz die Texte werden, dass kann ich nicht sagen und will auch nichts versprechen. Schauen wir einfach gemeinsam wie es sich entwickelt.
Viel Spass beim Lesen! 

P.S. : da ich keinen persönlichen Lektor habe und man manchmal selbst beim 
X-ten Lesen immer noch den ein oder anderen Rechtschreib- oder Grammatifehler übersieht, bitte ich diese zu entschuldigen. Falls sich Hobbylektoren dazu genötigt fühlen mir die Fehler zu melden - fein für mich.


beim Tierarzt - wenn der Tierarzt Mitleid mit dem Rüden hat und Frauchen nur den Kopf schüttelt

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Wir sind bei unserem Tierarzt ja eher sehr seltene Gäste, eigentlich nur zur Impfung und Blutkontrollen, aber letzte Woche war es dann doch mal wieder außer der Reihe soweit. 
Twixx, der ältere Herr, hat es wahrscheinlich beim vom Sofaspringen etwas übertrieben (direkt gesehen hab ich es leider nicht), nur lief seit dem Wochenende etwas unrund. Da er am Dienstagmorgen, dann schon bei der kleinen Stufe abwärts an unserer Haustüre gefiepst hat und beim Gassi nicht wirklich mitlaufen wollte, wurde es doch Zeit für den Tierarzt. 
Also Impfpässe aus der Schublade geholt und festgestellt, dass bei allen dreien im Oktober auch die Impfung fälig gewesen wäre (wir impfen regelmäßig, da wir a) regelmäßig Kontakt zu vielen verschiedenen Hunden haben und b) Timon als Arbeits- und Sporthund so oder so Impfauflagen hat). 
Ich durfte dann außerhalb der Sprechstunde mit allen dreien kommen, dass für alle drei auch in Ruhe genug Zeit ist und im Zweifelsfall auch Zeit für entspanntes Röntgen von Twixx Schulter, falls nötig.

Twixx ist seit seiner Bauchspeicheldrüsenentzündung nicht mehr so der Fan vom Gang zum Tierarzt (war er vorher auch schon nicht). Leider kam es bei einer der damals in kurzen Abständen nötigen Blutabnahmen einmal zu einem kleinen Zwischenfall. Die Praktikantin hat Twixx etwas unterschätzt und seine Pfote zu locker gehalten und so hat er sich die Kanüle selbst rausgerissen, was natürlich ordentlich weh tat (der Schrei ging durch Mark und Bein), aber natürlich keiner seine Pfote amputiert hat. er wurde dann fast zu sehr betüttelt, da es natürlich allen beteiligten mehr als nur leid tat.

Jetzt aber zur eigentlichen Geschichte ... 

Beim Tierarzt angekommen folgendes Bild:

Frauchen musste an der Tür warten (Coronabedingt) Timon steht recht neutral daneben; Linda freut sich wie Bolle - Menschen, die knuddeln und streicheln einen ja zu 99% (zumindest so kleine knuffige Dackelluder) - sie hüpfte also fröhlich die Türschwelle rauf und runter; Twixx, den Schwanz schon fast bis an den Bauch eingeklemmt, wollte am liebsten in irgendeinem Loch verschwinden. 
Dass er es schneller hinter sich hat, kam er als erstes dran:
Auf den Tisch heben, war ja noch ok. Aber abtasten!! NO GO. Hätte der Tierarzt seinen Bewegungsablauf beim Reinkommen nicht gesehen und ich nicht relativ genau beschreiben können, wann er im Alltag gefiept hat, wäre es unmöglich gewesen den Schmerz zu lokalisieren. Zumindest konnte der Tierarzt beim Durchbewegen feststellen, dass noch alle Bänder dran sind und noch alle Knochen heil, so blieb UNS das Röntgen erspart. ja, UNS nicht nur ihm. Also uns und unseren Ohren ;-) ... denn Twixx hat geschrien - ja, geschrien, nicht nur gefiept, egal wo der Tierarzt ihn angefasst hat. Mir tat der Tierarzt fast mehr leid als Twixx, da er sich wirklich größte Mühe gegeben hat und ich wusste, dass Twixx maßlos übertreibt, da er bei mir nicht im Ansatz so viel "Schmerzempfinden" gezeigt hat. Durch sein Gefiepe stand dann schon fast der Verdacht auf Borreliose oder Athrose im Raum. Erstmal haben wir uns aber auf 8Tage Schmerzmittel geeinigt, da ich mir sehr sicher war, dass er sich "nur" vertreten hat. 
Twixx war schon vor der BSD Geschichte schon immer die Sorte Rüde, die bei jeder Spritze unter die Haut auch Minuten danach gefienst hat (ja, Antibiotika brennt unter der Haut etwas, aber eben nicht so ;-) ..) und nach dem Blutabnehmen noch demonstrativ die Pfote hochgehalten hat ... er ist DAS Beispiel für extrem wehleidig. Nach fast 10Jahren fällt es mir dann manchmal wirklich schwer ihn ernst zu nehmen und nicht nur amüsiert den Kopf schütteln muss.
Linda hingegen ließ ihren Freuden-Propeller während der Wartezeit auf Hochtouren fahren, als sie endlich dran kam, war sie kaum zu bremsen. Der Propeller blieb dann nur kurz stehen, als der Tierarzt die Spritze für die Impfung gesetzt hat. Danach war sie fast empört als sie wieder auf den Boden gesetzt wurde, jetzt musste sie ja vom Boden aus wieder um Streicheleinheiten betteln. Jetzt könnte man meinen, Twixx hat ja auch schon viel mehr mitgemacht als Linda ... falsch gedacht: sie hat in ihrem Leben von Menschenhand auch schon so Einiges mitgemacht. Von wegen noch nichts schlimmes erlebt: Linda wurde halb verhungert mit tief ins fleischgeschnittenen Strick gefunden, sie wurde sterilisiert, in Deutschland angekommen, wurde sie auf den Kopf gestellt; Blut abgenommen und geröngt, um zu prüfen, ob sich an ihrer Hüfte und Beinchen doch noch etwas reparieren lässt. Trotz all dem hat sie einen unbrechbar tapferen Dackelcharakter und ist durch nichts zu entmutigen oder in ihrer Fröhlichkeit zu bremsen. Da könnte sich Twixx gern mal eine Scheibe von abschneiden.
Eine Tierarzthelferin meinte auch schon mal, Rüden wie Männer, sind einfach wehleidiger. Ich glaube mit Twixx hab ich da ein besonders wehleidiges Exemplar abbekommen. 
Die Tierartzgeschichte ist auch noch nicht rum. Während Timon dann dran war und Twixx unbeachtet hinter mir stand, da hat er wieder gefiept und wenn man ihn angeschaut hat gleich nochmal. Der Tierarzt war dann zunehmend mehr besorgt und meinte, ich kann mich jederzeit melden, wenn die Schmerzmittel zu schwach sind oder noch irgendwas sein sollte. Ich hab mich zwar höflich bedankt, war mir aber da schon sicher, dass das bestimmt nicht nötig sein würde. 
Keine 30min später, nach noch einem kurzen Stop an der Tankstelle, zuhause angekommen, wurde Twixx von mir nämlich tatsächlich schon "du bist doch ein kleiner elendiger kleiner Simulant" betitelt (natürlich nicht bösartig, eher liebevoll schmunzelnd und kopfschüttelnd).... 
Warum? - ja, kaum geparkt, Schiebetür und Box auf, sprang nicht nur Timon frisch und fröhlich hinten raus (Linda sitzt separat) - nein, auch der arme Twixx mit den großen Schmerzen, konnte nicht warten bis ich ihm zum schonenderen Ausstieg die Rampe an die Schiebetür gestellt hatte. Fröhlich wedelnd sprang er einfach Timon hinterher. Klar er hatte eine Spritze gegen die Schmerzen bekommen, aber so "schlimm" wie die Schmerzen ja theoretisch nach seinem Verhalten beim Tierarzt gewesen sein müsste, wäre so ein Satz aus dem Auto nicht möglich gewesen. Sprich: so schlimm kann es somit nicht gewesen sein. Tatsächlich hab ich am Mittwoch bereits überlegt, ob ich die Schmerzmittel nicht reduzieren soll, dass er sich wieder etwas vorsichtiger bewegt und die Schulter noch etwas schont. 
Ich bin jetzt mal gespannt, was dann in 2-3 Tagen passiert, wenn ich die Schmerzmittel tatsächlich absetzte/ausschleichen lasse. 
Bleibt also gespannt....

to be continued

19.11.2021

die Sache mit den Betten und Sofas - Teil 1

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oder auch die Frage: drei Hunde? Wo schlafen die denn alle? 

Diese Frage bekomme ich sehr häufig von Nicht- oder EinHunde-Haltern gestellt. Tatsächlich lässt sich das bei uns aber nicht standardmäßig oder in einem Satz pauschal beantworten. Es ist Tageszeit, Wochentag und Jahreszeit abhängig. 

Tagsüber kann ich sagen: die Hunde schlafen (bzw. ruhen) da, wo ich bin. Bin ich im Garten, dann chillen sie auf den Liegeplätzen auf der Terrasse oder auch mal mitten auf dem Hofpflaster. Bin ich im Haus in der unteren Etage, fletzen sie im Wohnzimmer. Da liegen insgesamt fünf verschiedene Hundekissen/-decke. 
Fünf? - jap, fünf :-). Hin und wieder haben wir mal einen Gast und ich biete immer einen (Schlaf-)Platz mehr als ich Hunde im Haus habe an. Wenn somit ein Wauz seinen aktuellen Platz wechseln möchte, weil der gerade - warum auch immer -  nicht mehr genehm oder bequem ist, dann gibt es immer einen freien Platz und keiner kommt auf die Idee einen der anderen Hunde von seinem Platz zu verdrängen. 
Und ja, somit ist diese Frage auch mit beantwortet ;-) ... : unsere Hunde und Gäste, sowie Pflegis dürfen auch aufs Sofa und ins Bett. 
Das  Sofa ist zum Schutz mit einer Tagesdecke, abgedeckt, die ich gleich dreifach habe und somit regelmäßig waschen und wechseln kann. Aber bei uns gibt es drei klare Sofa Regeln: 

1. das Sofa gehört in erster Linie mir/uns. Wenn ich drauf will, dann dürfen die Hunde Platz machen und nicht andersherum.
2. Vom Sofa wird nicht gepöbelt bzw. einem anderen Hund verwehrt sich auch auf einer Ecke vom Sofa einzukuscheln. Wer das macht, verliert vorerst sein Recht aufs Sofa und darf sich ein Hundekissen suchen. Ist ja nicht so, dass es davon nicht genügend gäbe ;-).
3. Nasse bzw. feuchte Hunde (werden ja abgetrocknet bevor sie ins Haus kommen)  schlafen und liegen auf den Hundeplätzen.
 
Gäste und Pflegehunde dürfen wirklich auch aufs Sofa? - Ja, gleiche Rechte und Pflichten für alle. Ich mache da keine Unterschiede. 
Die wollen dann doch zuhause auch aufs Sofa!! -  Jein. Das liegt ganz am Besitzer. Natürlich kann es sein, dass Hund es dann im eigenen Zuhause auch mal versucht. Aber Hunde lernen situations- und ortsbedingt. Soll heißen: die wissen ganz genau in welchem Haus sie was dürfen und was nicht. 
Meine Hunde haben schnell gelernt, zuhause dürfen wir aufs Sofa, aber z.B. auch: bei Tante Alex (meiner Schwester) ist das Sofa tabu, beim Opa (meinem Papa) wiederum erlaubt und im Urlaub schlafen sie auch "nur" auf ihren eigenen Kissen. Da gehöre ich auch zu der Fraktion, die es in Hotel aber auch Betten von Ferienwohnungen oder -häusern für unhygienisch und unangebracht hält, wenn da jeder seinen Hund mit ins Bett lässt. Zuhause wasche ich selbst und weiss auch wie sauber oder dreckig die Hunde sind/waren. Auch Linda, unser Dackeltierchen, hat sich doch relativ zügig an daran gewöhnt.

So und nun versuch ich mal zu beschreiben, wie das nachts bei uns abläuft. Hund für Hund und chronologisch nach Einzug bzw. Zusammenzug mit Herrchen. So ist das glaub am einfachsten.

Twixx: nachdem meine erste Hündin kein Hund war, die gerne ins Bett wollte, kannte ich Hund im Bett nicht. Hund auf dem Sofa schon. Aber auch Schäfihündin Babka wusste, dass das Sofa nicht ihr gehört, sondern sie im Zweifelsfall für ihre Menschen zu Seite rutscht. 
Twixx hatte auch als Einzelhund im Schlaf- und Wohnzimmer seine Plätze. Aufs Sofa durfte er abends zum Kuscheln auf Aufforderung. Wenn kein Mensch drauf war, lag er von sich aus eher in seinem Körbchen. Im Schlafzimmer steht sein Bett schon immer und bis heute rechts neben dem (Menschen-)Bett. Zum Einschlafen kann so Frauchens Hand zum Kuscheln rüber wandern. Teilweise durfte er auch zum Einschlafkuscheln ins Bett, wanderete dann aber ins Körbchen. Nachts bin ich selbst jemand, die es nicht so gern zu warm mag und im Halbschlaf dann auch recht unruhig wird, was die wenigsten Hunde beim Kontaktliegen mögen und dann abwandern (bestes Beispiel Timon:  weiter unten zu lesen ... ). Deshalb war Twixx wahrscheinlich, wenn er es trotzdem kuschelig eng bei Frauchen haben wollte, schon immer so clever, dass er in seinem Bettchen einfach die Tiefschlafphase abgewartet hat, um dann unbemerkt in meine Kniekehlen zu schlüpfen und ich bin morgens völlig überrascht mit Hund im Bett aufgewacht.

Herrchen kam 2014 in unser Leben als Twixx 3,5Jahre alt und schon 3Jahre bei mir war. Herrchen war selbst hundelos und gehörte (Achtung Vergangenheit, wird wenn es zu Linda kommt noch amüsant) zu der Fraktion: "der kommt aber nichts ins Bett!!". Ich konnte ihn beruhigen, dass Twixx durchaus sein eigenes Bett hat und kennt. Schlaubi Twixx hat Herrchens softe Seite aber sehr sehr schnell erkannt und genutzt. Bei den ersten Kopf auf Herrchens Matratze legen und "ankuscheln will" Versuchen blieb Herrchen noch hart. Nachdem Twixx aber auch bei ihm den Tiefschlaftrick angewendet hat, war es plötzlich ja auch egal, ob der Hund im Bett schläft oder nicht und zu meinem Schmunzeln, kam er zu dem Entschluss, dass dann eben einfach öfter die Bettwäsche gewechselt wird.
Mit zunehmendem Alter weiss Twixx übrigens sein Körbchen mehr und mehr zu schätzen und schläft aktuell vorwiegend in seinem Bett. Er kommt höchsten noch 5-10min anends zum kurz mit Frauchen kuscheln ins Bett.

Timon ist das beste Beispiel dafür, dass nicht jeder Hund ein "im-Bett-schlaf" Hund ist. Er ist auch nicht der klassische Kuschelhund. Eingezogen ist er bei uns im Mai 2015 und ein "Papa-Hund". So gerne Herrchen aber auch kuschelt war Timon schon immer ein sehr dosierter Kuschler und hat es besonders am Anfang gar nicht so gemocht überhaupt betatscht zu werden. Auch heute noch beendet in der Regel er das Kuscheln und geht dann weg, wenn er genug hat. Timon mag es (ähnlich wie ich) in der Regel auch lieber kühler als zu warm. Es kann schon mal sein, dass er kurz zu uns ins Bett hüpft, aber spätestens, wenn sich wer zu viel bewegt, in ausversehen wagt zu berühren oder es zu warm wird, wandert er ab in sein Körbchen. Er liegt normalerweise nur unter der Woche im Bett auf Herrchens Seite auf der Tagesdecke, wenn die Betthälfte von Herrchen frei ist, weil er beruflich unterwegs ist und auswärts schläft. Dann muss die leere Betthälfe von Herrchen natürlich von Timon gehütet werden. Es sei denn Frauchen neben dran schlaft zu unruhig, dann wandert er auch unter der Woche ab. In warmen Sommernächten auch schon mal runter ins Wohnzimmer auf die kühlen Fliesen.

Linda ist im Sommer 2018 eingezogen und das genaue Gegenteil von Timon (und mir). Ihr kann es gar nicht warm genug sein. Auch in heißen Sommernächten möchte Madam am liebsten mit unter der Decke schlafen und vorzugsweise in Herrchen, alternativ aber auch Frauchen, reinkriechen. Am besten schläft es sich ihrer Meinung nach zugedeckt in Herrchens Armbeuge. Zu Beginn hab ich mich echt gefragt, weshalb ich ihr wegen ihrer kaputten Hüfte eigentlich extra ein teures orthopädisches Hundebett angeschaft habe: es wurde nie genutzt!! Ich war schon kurz davor es zu verkaufen  
Herrchen ist von Beginn an dem Dackelblick verfallen und Linda schlief von Nacht eins an an seiner Seite. Frauchen ging sie dann natürlich, als Herrchen die erste Nacht nicht da war, in typischer Dakelmanier so ausdauernd auf den Wecker, dass ich sie auch ins Bett gelupft habe (alleine schafft Linda es nicht ins Bett zu springen). 
Linda hat aber auch schnell gemerkt, dass Frauchen nicht Herrchen ist und so quitiert sie regelmäßig meine Drehungen/Bewegungen mit ihrem typischen Dackelgrummeln, bleibt aber meist hartnäckig im Bett liegen, auch wenn sie sich neu einkringeln oder ankuscheln muss. Nach den letzten heißen Sommern, in denen es tatsächlich aber auch Herrchen mal zu heiß mit ihr wurde, hat Madam gelernt, dass sie durchaus auch in ihrem Bettchen schlafen kann und mittlerweile hat sie die Vorzüge eines orthopädischen Bettchens endeckt. 
Dass es Linda besonders um die Wärme  und nicht unbedingt nur menschliche Nähe geht, zeigt sich daran, dass sie sobald wir in der kühlen Jahreszeit abends im Wohnzimmer den Kamin anfeuern, nachts öftermal nicht mit nach oben kommt, sondern den Platz vorm Kamin uns vorzieht. Erst, wenn der nicht mehr ausreichend Wärme abstrahlt, kommt sie irgendwann hochgehoppelt. Unter der Woche schläft sie dann den Rest der Nacht zu 90% in ihrem Bettchen und weckt Frauchen nicht. Das würde sie auch machen, wenn Herrchen da ist. Allerdings hat der einen leichteren Schlaf und liebt seine Linda eben sehr oder hat sich an ihr Rankuscheln so gewöhnt, dass er meistens, wenn sie die Treppe hoch gehoppelt kommt, schon auf der Bettkante sitzt und darauf wartet sie zu sich ins Bett zu lupfen. So hat sich die "der Hund kommt aber nicht ins Bett" Einstellung innerhalb 4Jahren mal einfach komplett um 360Grad gewandelt (*schmunzel*). 
Michel (Herrchen) ist da keine besondere Ausnahme. Ich mache immer mal wieder Vorkontrollen für verschiedene Tierschutz Vereine. Bei den Familien/Interessenten, die sich zum ersten Mal einen Hund holen, wird die Frage "was darf der Hund nicht?" zu 99% mit "ins Bett/aufs Sofa" beantwortet. In den SocialMedia Gruppen, die die TS Vereine für ihre Adoptivfamilien haben, tauchen dann amüsanterweise meist nach wenigen Wochen die "hat es doch aufs Sofa/ins Bett geschafft" Bilder auf.

Warum beantwortet man die Frage eigentlich oft grundsätzlich mit "Hund darf nicht aufs Sofa/ins Bett"? 
Weil sich in viel Köpfen, auch von langjährigen Hundebesitzern, hartnäckig die Meinung hält, dass ein verantwortungsbewusster/ "guter" Hundehalter das nicht zulässt. Da der Hund doch ganz sicher, sobald man das durchgehen lässt, die Chefrolle übernimmt und man selbst ein schlechter zu weicher, zu schwacher (oder was auch immer) Hundehalter wird. Das ist natürlich so nicht, um nicht zu sagen, das ist - meiner Meinung nach - absoluter Quatsch. Soetwas wird man erst, wenn man es dem Hund durchgehen lässt, dass er bestimmt, wer aufs Sofa oder ins Bett darf und wer nicht (siehe meine drei Sofaregeln). 
Wenn man von Beginn an klare Grenzen setzt und ein Hund weiss, dass Bett und Sofa in erster Linie den Menschen gehören, dann tanzt der Hund einem auch nicht auf der Nase rum und es wird nicht zum Problem, sondern zum beziehungsfördernden positivem Gruppengefühl, dass der/die Hund/-e mit aufs Sofa und ins Bett dürfen.

28.10.2021

die Sache mit den Betten und Sofas - Teil 2

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... oder auch Ausnahmen bestätigen die Regel - bzw. in dem Fall Ausnahmenächte ...

Wer kennt sie nicht - die Posts/Bilder von Hundehaltern in den unbequemsten Positionen auf Bett oder Sofa unter denen Dinge wie: "der Hund schläft so süß, obwohl ich dringend selbst mal müsste, ich kann doch nicht einfach aufstehen und das Hündchen wecken!" oder ähnliche Bilder samt Text von eingeschlafenen oder schmerzenden Körperteilen?
Ich frag mich dann immer, war ich am Anfang meines Hundehalterlebens auch so? Oder denke mir Dinge wie: "dir tut der Rücken einfach noch nicht genug weg!!" oder "wahrscheinlich ist die Blase noch nicht voll genug!?".

Im Laufe meines Hundebesitzer Daseins habe ich gelernt, dass Hund vielleicht kurz stöhnt oder grummelt, wenn ich mich aus der unbequemen Position befreie oder kurz auf Toilette gehe, aber Hund im Gegensatz zu uns Menschen innerhalb von Sekundenbruchteilen wieder tief und fest schläft. Und vorallem habe ich gelernt, dass Hund in den meisten umgekehrten Fällen wesentlich weniger Rücksicht auf uns Menschen nimmt als andersrum.
Wenn Timon oder Linda mal müssen, aus anderen Gründen aufstehen wollen weil draußen in der Nachbarschaft schon wer aktiv is, meinen die Nacht beenden zu müssen, da ist es denen völlig wurscht ob ich tief und fest schlafe oder dabei so süß aussehe ;-). Da wird Frauchen geweckt, eiskalt. Und Linda ist es auch juck, ob das jetzt für mich unbequem ist, wie sie sich ranquetscht, wenn ich sie nicht zur Seite rücke, dann bleibt sie frech so liegen. 
Also bei aller Hundeliebe und so sehr ich mein Leben auch nach meinen Hunden ausrichte, da bin ich (in der Regel) mit etwas härteren Wassern gewaschen. 
Vielleicht auch, besonders was die unbequemen und schmerzhaften Schlafpositionen, angeht, weil ich einfach schon so einen kaputten, öfter auch mal ordentlich schmerzenden Rücken habe. Da muss ich mir nicht aus übermäßiger Hundeliebe noch masochistisch mehr Schmerzen bereiten. Lieg ich also unbequem, muss normalerweise der Hund weichen.

Wie geschrieben, normalerweise. Auch wir haben Ausnahmenächte. So von Donnerstag auf Freitag diese Woche gleich im doppelten Maße:
Timon hatte zuerst eine seiner seltenen Ausnahmen gemacht. Wirklich absolut ausnahmsweise hatte er eine sehr anlehnungs- und kuschelbedürftigen Abend/Nacht. So hat er sich, obwohl die Herrchen Bettseite komplett leer war, an mich rangekuschelt. Und auch die absolute Ausnahme: es war im völlig wurscht, ob ich mich bewegt/gedreht oder was auch immer habe, es wurde dann nur kurz aufgestanden, sich geschüttelt und noch enger und schwerer ran gedrückt. 
Somit quetschen sich auf meine Betthälfte: Linda auf Brust/Bauchhöhe extra eng, mit voll ausgestreckten Beinen das langbeinige Hundetier Timon, auch extra eng und schwer, ab Oberschenkelhöhe und meine Wenigkeit. Beide Hunde gaben freiwillig keinen Zentimeter nach und so kam es, dass ich irgendwann völlig verdreht, mit überschlagenen Beinen, ohne einen Zentimeter Spielraum an der rechten Bettkante angekommen war und schon fast drohte demnächst auf Twixx in seinem Hundebett zu fallen. Mit Blick auf die völlig leere linke Betthälfte, dachte ich zuerst: "das Bett könnte auch drei Meter breit sein, die beiden, mehr Platz hätte ich trotzdem nicht", gefolgt von -  kopfschüttelnd, aber gerade noch die Balance auf der Bettkante haltend: "das glaubt mir auch nur, wer selbst Hunde hat!!".
So kam es dann tatsächlich dazu, dass ich, statt wie sonst Timon, Bettflucht betrieben habe. Vorsichtig aus dem Bett gekrochen, hab ich die Tagesdecke von Michels Betthälfte gezogen und mich dort schlafen gelegt. 
Timon hat das nur mit einem kurzen Kopfheben zur Kenntnis genommen, sich genüsslich gestreckt und die paar frei gewordenen Quadratzentimeter auch noch in Beschlag genommen. 
Linda fand das Ganze weniger gut!! ;-) ... sie ist nach einem müden Beobachten und kurzem Dackelgrummeln übers Gräbbele (süddt. Wort für Lücke zwischen den Matratzen im Doppelbett, für die, die es evtl. nicht verstehen) gerobbt und hat sich dann nochmals grummelnd ihren Unmut kundtuend unter der anderen Decke frisch eingekringelt.

So verging dann der Rest der Nacht ereignislos. 

Normalerweise hätte Timon entweder nach kürzester Zeit freiwillig das Bett geräumt, wenn ich mich "falsch" bewegt oder ihn gar beruhrt hätte. Oder ich hätte ihn mit einem raunenden "Timon das ist mein Bett, geh auf deinen Platz" vertrieben, um meinen Rücken zu schonen. Aber auch bei uns bestätigen eben hin und wieder Ausnahmenächte die Regel. 


30.10.2021